Wenn Patienten das Spital verlassen können, benötigen sie danach meistens noch eine Behandlung mit Medikamenten. Ausserdem gilt es Wunden zu pflegen. Hier stellt die Apotheke als Bindeglied die nahtlose Versorgung vom Spital zur Behandlung zu Hause sicher.
Medikation - Behandlung mit Tücken
Medikamente sind ein selbstverständlicher Bestandteil der Behandlung. Weniger selbstverständlich ist, dass dabei alles reibungslos verläuft. Tatsächlich sind Medikamente eine riesige
Fehlerquelle, die für ca. 20'000 Spitaleinweisungen jährlich verantwortlich sind.
Entsprechend ist es für Patienten ein Beitrag an die Sicherheit, wenn das Austrittsrezept in der Apotheke kontrolliert wird. Denn es geht nicht nur darum, die aufgeführten Medikamente abzugeben
und die Dosierungen anzugeben.
Auch Fehler wie falsche Dosierungen, ein fehlendes Medikament, Doppelverordnungen, etc. werden in der Apotheke erkannt. Ein kurzes Telefonat mit dem verschreibenden Arzt klärt diese Probleme.
Solche Routineschritte schützen Patienten vor fatalen Fehlern.
Alles beim Alten? Oder doch nicht?
Viele Patienten mussten bereits vor dem Spitaleintritt dauerhaft Medikamente einnehmen. Apotheken führen das komplette Medikationsdossier mit den Verordnungen der beteiligten Ärzte, um
Medikationen vor und nach Spitalaustritt abzugleichen. Diesen Vorgang bezeichnet man als Abgleich der Medikamente.
Umstellungen im Spital dienen in der Regel der Anpassung der Therapie. Manchmal wird aber auch nur umgestellt, weil das Spital ein begrenztes Sortiment führt und daher zum Teil mit gleichwertigen
Medikamenten ersetzt.
In solchen Fällen kann das alte Medikament weitergeführt werden, von dem der Patient meist noch einen Vorrat zu Hause hat. So werden auch Medikamentenabfälle reduziert. Andererseits können auch
Medikamente aussortiert werden, damit der Patient kein durcheinander erhält.
Hilfe, was muss ich da alles nehmen?
Nach einschneidenden Ereignissen wie einem Herzinfarkt haben Patienten schnell einen Therapieplan mit fünf oder noch mehr Medikamenten. In solchen Situationen ist das reine Erklären der
Dosierungen nicht mehr ausreichend.
In einer Medikationsberatung geht der Apotheker mit der Patientin die Medikamente ausführlich durch. Neben dem Wissen über die Medikamente und deren Handhabung geht es auch darum, die
regelmässige Einnahme, denn andernfalls kann eine Therapie gänzlich scheitern.
Hier können Patienten auch unterstützt werden, indem die Apotheke die Medikamente in einem Wochendosierer bereitstellt. Umstellungen der Therapie können dann direkt über die Apotheke abgewickelt
werden und zusätzliche Sicherheit schaffen.
Wundpflege, eine Welt für sich
Auf Operationen und andere Behandlungen folgt eine Wundversorgung, die einige Tagen bis Monate andauern kann. Die Auswahl an Wundpflegematerialien ist riesig. Die Apotheke führt ein grosses Lager
und kann auch spezielle Materialien innert kürzester Zeit bestellen.
Wenn das Rezept nur unpräzise mit Begriffen wie "Kompressen" oder "Klebstreifen" geschrieben ist, kann die Apotheke, teils auch in Zusammenarbeit mit der Spitex, die Materialien auswählen und auf
die Bedürfnisse des Patienten anpasden.
Nachsorge
Mit einem einzigen Besuch in der Apotheke ist der Fall manchmal noch nicht erledigt. "Ich habe zwar fast keine Schmerzen mehr, aber die Schmerzmittel sind mir ausgegangen." "Ich habe Durchfall
vom Antibiotikum gekriegt, was kann ich tun?" "Meine Operationsnaht ist rot und schmerzt, ist das normal?" Bei vielen Anliegen im Anschluss an eine Spitalbehandlung weiss man in der Apotheke zu
helfen. Und falls nicht, dann zumindest, wer sich am besten um dieses Problem kümmern sollte.
Ausserdem arbeitet die Apotheke eng mit der Spitex zusammen, wenn diese die Betreuung beim Patienten zu Hause übernimmt. Hier fungiert die Apotheke als kompetenter Ansprechspartner für die
Krankenpflege.
Autor:
Florian Sarkar, eidg. dipl. Apotheker
Quellen:
www.patientensicherheit.ch