Safran ist bekannt als "das gelbe Gewürz" in der Küche. Doch darüber hinaus hat er auch heilende Eigenschaften. Seine Inhaltsstoffe schützen das Gehirn, helfen dem Gedächtnis und wirken auch gegen Depression und Erschöpfung.
Kostbarkeit aus dem Orient
Das Safran-Gewürz besteht aus den Blütenstempeln des Crocus sativus. Neben dem typischen Aroma für die Küche hat Safran aber noch einiges mehr zu bieten. So aufwendig die Gewinnung ist, so hoch ist auch sein Preis: Für ein Gramm Safran müssen 200 Blüten geernet werden. Ein Kilogramm Safran kostet etwa 6000 Franken. Dies ist übrigens auch ein Grund dafür, weshalb es bei Safran-Produkten häufig zu Fälschungen kommt. Simple Pflanzen wie Färberdistel oder die Ringelblume werden dann als Safran verkauft.
Die Inhaltsstoffe des Safran sind jedoch charakteristisch und höchstwahrscheinlich auch verantwortlich für die Heilwirkung: Terpenoide wie das Safranal sowie die Stoffgruppe der Crocine machen Safran nicht nur identifizierbar, sondern gelten auch bestimmend für die Qualität.
Bereits in der Antike wurde Safran gegen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, Frauenleiden und Beruhigungsmittel eingesetzt. Zwar ist von dieser Tradition in der europäischen Phytotherapie nichts mehr übriggeblieben. Jedoch wurde Safran in Asien weiterhin verwendet und neuere wissenschaftliche Untersuchungen haben viele interessante Wirkungen zu Tage gefördert.
Safran gegen Depression
In der indischen und persischen Heilkunde wurde Safran schon länger gegen Verstimmung angewendet. Die antidepressive Wirkung konnte auch in mehreren Studien gezeigt werden. So wirkte Safran entweder besser als Placebo oder gleich gut wie etablierte Antidepressiva.
Wichtig für die Wirkung scheint der Inhaltsstoff Crocetin zu sein, welcher Stresssignale dämpft. Andere Inhaltsstoffe erhöhen zusätzlich den Nervenbotenstoff Serotonin, welcher für das Wohlbefinden wichtig ist.
Schutz für das Gehirn
Die Dämpfung der Stresssignale im Gehirn scheint die Zellen gleichzeitig vor Abbau zu schützen. Über weitere Signalbahnen schützt Safran bestehende Nervenverbindungen, die als Synapsen bezeichnet werden. So konnte Safran auch bei Demenzkranken die Gedächntisfunktion verbessern und wirkte dabei gleichwertig wie das etablierte Medikament Donepezil.
Hilfe bei ADHS
In einer kleinen Studie wurde auch die Wirkung von Safran bei ADHS verglichen. Die Kinder erhielten entweder das Standardmittel Methylphenidat (Ritalin) oder Safranextrakt. Nach sechs Wochen war die Verbesserung bei den Symptomen nicht voneinander zu unterscheiden.
Zwar ist das Ergebnis mit Vorsicht zu geniessen, da nur etwa 50 Kinder und Jugendliche an der Studie teilnahmen. Dennoch zeigt es die vielfältige Wirkung von Safran auf das Gehirn.
Fazit
Safran hat erwiesene Wirkung gegen mittelschwere Depressionen. Der Wirkmechanismus seiner Inhaltsstoffe scheint insbesondere bei übermässigem Stress und Erschöpfung zum Zug zu kommen. Ausserdem schützt es die Nervenzellen und scheint auch die Gedächtnisfunktion zu verbessern.
Leider gibt es keine geprüften Arzneimittel mit Safran, sondern er wird als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Die Qualität und Sicherheit vor Fälschungen lässt sich in der Regel nicht von der Packung ablesen. Wir beraten Sie gerne bei der Wahl des richtigen Produktes und auch der Kombination mit anderen Heilpflanzen.
Autor:
Florian Sarkar, Fachapotheker in Offizinpharmazie
Quellen:
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